Gesundheitszentrum KÖNIGIN-LUISE-BAD
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Heilquellen

Die Heilquellen des Staatsbades Pyrmont

Im Pyrmonter Tal kommen, und das ist selten, zwei verschiedene Heilwassertypen vor: Calcium-Magnesium-Hydrogencarbonat-Sulfat-Säuerlinge und Natrium-Chlorid Quellen (Solequellen). Darüber hinaus wird auch Kohlenstoffdioxid als Heilgas gewonnen.

Dem Staatsbad stehen sieben Heilquellen für Bäder und Trinkkuren zur Verfügung:

  • Hylliger Born
  • Helenenquelle
  • Friedrichquelle
  • Wolfgangquelle
  • Hufelandquelle
  • Trampel‘sche Quelle

Diese können für Trinkkuren genutzt werden.
Die Salinenquelle ist nur für Badekuren geeignet.

In der Wandelhalle werden die Wässer der sechs Heilquellen ausgeschenkt. Der Begriff Wandelhalle resultiert aus der Anwendung der Quellen. Bewegung und Wasser kommen hierbei zusammen. Die Wässer sollen sozusagen „In Bewegung“ getrunken werden. Also wandelnd, oder bummelnd, durch die Wandelhalle.

Gerne können Sie unsere Heilquellen bei einem Quellentasting näher kennenlernen.  Bei einer Verkostung der Quellen erfahren Sie interessante Fakten über dieses wertvolle natürliche Wasser. Anschließend werden bei einem Spaziergang ausgewählte Quellen im Kurpark und an der Wandelhalle besucht. Termine für die nächsten Quellentastings finden Sie auf der Veranstaltungsseite und im monatlichen Kurjournal.

Der Hyllige Born

Der Hyllige Born ist die älteste der Pyrmonter Heilquellen. Die erste schriftliche Erwähnung als Heilquelle stammt vom Dominikanermönch Heinrich von Herford aus der Zeit um 1350. Der Hyllige Born liegt auf dem Brunnenplatz im Zentrum Bad Pyrmont und ist der Ursprung – sozusagen das Herz – von Bad Pyrmont. Dass Quellen auf dem Brunnenplatz schon vor 2000 Jahren sprudelten und verehrt wurden, also lange bevor es den Namen Pyrmont gab, konnte im Jahre 1863 bewiesen werden. Als der Hyllige Born und der Brodelbrunnen neu gefasst wurden, wurden mehrere gut konservierte, umgestürzte Bäume entdeckt. An den Wurzeln einer Linde wurden etwa 320 Opferstücke gefunden: Germanische Fibeln, Schnallen, Broschen, eine bronzene Schöpfkelle, römische Münzen und weitere Gegenstände. Alle Gegenstände können derzeit im Museum besichtigt werden.
Der Hyllige Born schüttet etwa 4–5 l pro Minute aus.

Charakteristik des Wassers:
Säuerling

Wertbestimmende Bestandteile:
Magnesium, Calcium, Sulfat, Hydrogencarbonat

Anwendungsgebiete/Trinkmengen pro Tag:
Anregung der Verdauung: 250–400 ml vor den Mahlzeiten

Helenenquelle

Die im Jahre 1844 vom Pyrmonter Badearzt Dr. Karl Theodor Menke entdeckte Quelle an der Klosterallee wurde nach der Fürstin Helene zu Waldeck und Pyrmont (1831–1888) benannt. Die Helenenquelle wird sowohl zur Trinkkur als auch zur Badekur verwendet. Wegen ihres Calcium-Gehaltes von 500–600 mg/l wird Sie zur unterstützenden Behandlung von Osteoporose angewendet.
Die Helenenquelle schüttet ca. 80 l Wasser pro Minute aus.

Charakteristik des Wassers:
Calcium-Magnesium-Sulfat-Hydrogenkarbonat-Säuerling

Wertbestimmende Bestandteile:
Calcium, Magnesium, Sulfat, Hydrogencarbonat, Kohlenstoffdioxid

Anwendungsgebiete/Trinkmengen pro Tag:
Osteoporose, Eisen- und Calciummangel, Begleiterscheinungen allergischer Erkrankungen: 0,7 – 1,4 l über den Tag verteilt
Anregung der Verdauung: 200 – 400 ml, 20 – 30 Min. vor den Mahlzeiten
Verbesserung der Harnausscheidung: 0,7– 2,1 l über den Tag verteilt

Friedrichsquelle

Etwa 150 m nördlich der Helenenquelle im „Friedrichspark“ entspringt die Friedrichsquelle. Die Quelle schüttet etwa 40 l Heilwasser pro Minute aus. Sie wurde nach dem letzten regierenden Fürsten Friedrich zu Waldeck und Pyrmont benannt (1865–1946).

Charakteristik des Wassers:
Calcium-Magnesium-Sulfat-Hydrogencarbonat-Chlorid-Säuerling

Wertbestimmende Bestandteile:
Calcium, Sulfat, Hydrogencarbonat, Kohlenstoffdioxid

Anwendungsgebiete/Trinkmengen pro Tag:
Calciummangel: 2,0 l über den Tag verteilt
Anregung der Verdauung: 3x 200–350 ml am Tag zu und vor den Mahlzeiten

Trampel‘sche Quelle

Diese Mineralquelle wurde nach dem Pyrmonter Badearzt Dr. Johann Erhard Trampel (1737–1817) benannt. Die Ausschüttung der Quelle beträgt über 60 l pro Minute. Sie liefert ein sehr angenehmes, wohlschmeckendes Heilwasser.

Charakteristik des Wassers:
Säuerling

Wertbestimmende Bestandteile:
Calcium, Hydrogencarbonat, Magnesium, Sulfat, Kohlenstoffdioxid

Anwendungsgebiete/Trinkmengen pro Tag:
Anregung der Verdauung: 250–500 ml, 20–30 Minuten vor den Mahlzeiten

Wolfgangquelle

Die Wolfgangquelle II wurde als Ersatz für die ehemalige Salztrinkquelle Wolfgangquelle l im Jahre 1956 erbohrt und liefert ein sehr schmackhaftes, für die Trinkkur geeignetes Heilwasser. Das Wasser wird mit 8 l/Min. gefördert und in die Wandelhalle und das Königin-Luise-Bad transportiert. Die Quelle wurde nach Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832) benannt zur Erinnerung an seinen Kuraufenthalt im Jahre 1801.

Charakteristik des Wassers:
Natrium-Chlorid-Säuerling

Wertbestimmende Bestandteile:
Natrium, Chlorid Kohlenstoffdioxid

Anwendungsgebiete/Trinkmengen pro Tag:
Orthostatische Kreislaufregulationsstörung: 0,5–1,5 l am Tag
Anregung der Verdauung: 200–400 ml, 20–30 Minuten vor den Mahlzeiten

Hufelandquelle

Die nach dem Leibarzt der Königin Luise von Preußen, Prof. Christoph Wilhelm Hufeland (1776–1836) benannte Heilquelle wird zur Trinkkur in der Wandelhalle und im Königin-Luise-Bad genutzt.
Die Schüttung der Quelle beträgt 9 l pro Minute.

Charakteristik des Wassers:
Natrium-Chlorid-Sulfat-Wasser

Wertbestimmende Bestandteile:
Natrium, Chlorid, Sulfat

Anwendungsgebiete/Trinkmengen pro Tag:
Anregung der Verdauung: 250–300 ml zu den Mahlzeiten
Osteoporosebehandlung: mindestens 800 ml über den Tag verteilt

Salinenquelle

(Solewannenbäder, Solebewegungsbäder, Soleschwimmen)

Am Mühlenbergweg wurde in den Jahren 1856–1859 eine Bohrung bis zu einer Tiefe von 227 m unter Gelände niedergebracht. Es wurde eine etwa 5%ige Sole mit einer Temperatur von ca. 16 °C erschlossen. Der Wasserspiegel im Bohrloch stieg bis auf etwa 190 m unter Gelände an. Über der Bohrung wurde ein Bruchsteingebäude mit Turm gebaut. Von der Solebohrung Salinenquelle l wurde eine Leitung zum Badehaus „An der Saline“ verlegt. Die Zahl der im Salinenbad abgegebenen Wannenbäder von 13.403 im Jahre 1859, stieg schon nach fünf Jahren auf 22.706 an. 1905 wurde eine Leitung von der Salinenquelle nach Pyrmont verlegt, so dass auch im Heiligenangerbad (heute Teil des Steigenberger Hotels) Solebäder abgegeben werden konnten. Die Salinenquelle l ist bis heute Hauptlieferant für alle Solebadeinrichtungen des Staatsbades Pyrmont (HUFELAND Therme, Gesundheitszentrum KÖNIGIN-LUISE-BAD, Klinik DER FÜRSTENHOF). Wegen dieser Abhängigkeit wurde 1968–1970 wenige Meter neben der Salinenquelle l eine neue Solebohrung bis auf eine Tiefe von 450 m unter Gelände niedergebracht. Die Bohrung reicht bis in den unteren Buntsandstein. Sie liefert eine Sole, die vergleichbar ist mit der Salinenquelle l. Damit ist die Versorgung des Badebetriebes gesichert.

Sieben Regeln für die Trinkkur

Die Nutzung der Pyrmonter Heilquellen sollte als Ergänzung im Rahmen einer komplexen Behandlung bei einer stationären oder ambulanten Heilbehandlung erfolgen. Dabei sind die nachfolgend genannten sieben Grundregeln zu beachten:

  1. Unsere natürlichen, stark mineralhaltigen Wässer sind zur Heilung, Linderung oder Verhütung von Krankheiten geeignet und werden als „Heilwässer“ bezeichnet. Die Pyrmonter Heilwässer haben eine unterschiedliche chemische Zusammensetzung und auch sehr unterschiedliche Wirkungen.  
  2. Die Pyrmonter Heilwässer sollten nach Beratung mit einem entsprechend ausgebildeten Arzt getrunken werden.  
  3. Für eine wirksame Trinkkur ist die regelmäßige Einnahme von Heilwässern in einer bestimmten Menge und Häufigkeit über einen längeren Zeitraum wichtig.  
  4. Eine Trinkkur sollte sich mindestens über 3 Wochen erstrecken.  
  5. Das Trinken von Heilwasser sollte zu festen Tageszeiten erfolgen. Empfohlen wird das schluckweise Trinken 20 – 30 Minuten vor den Mahlzeiten.  
  6. Das Trinken von Heilwasser soll in einer entspannten Atmosphäre und in Verbindung mit langsamem Gehen erfolgen.  
  7. Während der Trinkkur sollte möglichst auf Rauchen und Alkoholgenuss verzichtet werden.

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